Schmelztiegel - Symbiose zwischen Industrie und Kunst
Die Ausstellung „Schmelztiegel“ im Industriemuseum Stolberg kann der Besucher auf ganz besondere Weise entdecken. Die Kuratoren Gerda Zuleger und Prof. Dr. H.W. Menges Spell füllen die gesamten Ausstellungsräume des Museums mit fünf weiteren Künstlern mit Kunst. Zwischen den Kunstwerken und den historischen Exponaten des Museums entsteht eine Symbiose. Die Ausstellung im Museum wird eine Ausstellung mit dem Museum, wo die Museumsstücke und die Kunst miteinander wirken, und nicht nebeneinander!
Ein Beispiel hierfür ist die Gießkannen-Installation von „SPELL“. Die Installation dokumentiert den Verfall und das für und wieder zwischen alt und neu. Über den alten Zinkgießkannen der Dauerausstellung hängt ein mit bunten Plastikgießkannen gefülltes Netz. Ein künstlerischer Appell für die Umwelt der auf das Problem Kunststoffmülls der heutigen Zeit verweist und das noch in der Zukunft unsere Welt belasten wird.
Den Eingangsraum gestaltet Gerda Zuleger mit einer großangelegten Papier-Installation. Die Papierbahnen zeigen mit prägnanten Bemalungen die Förderung der Bodenschätze. Die Verschmelzung zwischen Natur, Wasser und den aus der Erde geförderten Kupfer, Blei oder Messing verbinden sich. Die Installation greift aber auch den Aspekt des Arbeiters auf, der für die Gewinnung der Erdschätze seine Gesundheit aufs Spiel setzt. Ebenso wird die Härte und Ausbeutung der Arbeiter verdeutlicht, die in den Hütten die Bodenschätze förderten.
Am Ende steht eine Puppeninstallation, die mit aus den Rohstoffen gearbeiteten Luxusgütern behangen ist. Hier wird die Verschmelzung zwischen arm und reich auf wunderbarer Weise erzählt. Neben den Kuratoren füllen fünf weitere Künstler das Museum mit Kunst mit völlig verschiedenen Stilrichtungen und Techniken. Der Fotograf Frank Buchna setzt sich in seinen Arbeiten mit der Bewegung des Menschen bei der Arbeit auseinander oder auch mit der Farbigkeit der Bodenschätze. Der Bildhauer Peter Henn verschmilzt den Museumsraum mit seinen Stahlobjekten die den Besucher quasi zum spielen oder arbeiten mit Metall einladen.
Die Video-Installation von Tobias Zuleger beleuchtet das Thema der Ausstellung hautnah aus der Sicht der heutigen Zeit. In der Stolberger Altstadt spricht er Passanten auf die Metalllandschaft Stolberg an. Die Reaktionen überraschen den Betrachter des Videos.
Ebenso sind in der Ausstellung der Maler Gerd Lebjedzinki und der Bildhauer Alexander Göttmann mit Werken vertreten. Die Schau umspannt einen Bogen von Historie über Gegenwart und Zukunft. Hier kann der Zuschauer eine ganz neue und andere Museumslandschaft kennenlernen und erleben, wie er sie bisher nicht kannte.
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Die Ausstellung „Schmelztiegel“ ist noch bis zum 14. April 2015 im Museum Zinkhütter Hof, Cockerillstraße 90, 52222 Stolberg zu sehen.
Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. 14:00 – 17:00 Uhr
Sa. 14:00 - 18:00 Uhr
So. 10:00 -18:00 Uhr
Artikel und Fotos © Hardy Kleidt