Der in den 50er Jahren in Kohlscheid geborene Gerd Schiffler lebt für die Kunst. Autodidaktisch bringt er sich alles rund um die Kunst bei. Schritt für Schritt tastet er sich an die Dinge rund um die Kamera heran.nKunst hat bei dem gelernten Koch die verschiedensten Namen: Er fühlt Kunst; er Tanzt Kunst und er Schmeckt die Kunst beim Kochen; er Lebt einfach rundum für die Kunst. Und das spiegelt sich auch in seinen Photographien wieder.
Nach seiner Tanzsport-Karriere, die er aus gesundheitlichen Gründen nicht weiterverfolgen kann, richtet er seinen Fokus auf das, was er einmal perfektionistisch von der Pike auf gelernt hat. Der ausgebildete Koch Geld Schiffler sucht sich ein neues Hobby, das er sehr schmackhaft in Szene setzt. Nachdem er sich seine erste digitale Spiegelreflexkamera zugelegt hat, wird seine Experimentierfreude und Kreativität geweckt. Gemüse kunstvoll angerichtet – das gehört zu seinen Werken, die er 2012 in Herzogenrath in der Ausstellung „Intuition Art Kunst 2012” der Öffentlichkeit präsentiert.
Seine Arbeiten machen Appetit auf das in Szene Gesetzte; auf einem Bild lachen einen die Erdbeeren geradezu an, scheinen sich freiwillig auf das Messer zu begeben, um sich verspeisen zu lassen. Auf dem anderen Bild liegen 3 Zwiebeln vor einer schwarzen Fläche, ein perfekt eingerichteter Scheinwerfer bringt die sanfte Rundungen des Gemüses zur Geltung und lässt die Schärfe der Zwiebeln schon auf der Zunge erahnen. Eine andere Fotografie zeigt eine umgekippte Kaffeetasse, man sieht in die Tiefe der Tasse - rundherum sind ganze, sanft schimmernde Kaffeebohnen drapiert. Allein das Ansehen dieses Fotos lässt die Nase des Betrachters einen frisch aufgebrühten Espresso riechen.
Auch seine anderen Kunstwerke sind - scheinbar simpel - jedoch bestechen sie in genau diesem Punkt. Es ist kein unnötiger Schnickschnack drum herum - das Licht zeigt die Konturen scheinbar greifbar, teils scheinen die photographierten Objekte aus der Oberfläche herauszutreten; sie laden den Betrachter ein, zuzugreifen und sich zum Beispiel der leckeren Süße der Früchte zu erfreuen.
Alltägliches mit Licht und Schatten kunstvoll in Szene zu setzen ist genau das, was Gerd Schiffler inspiriert. Was er seinerzeit in seiner aktiven Zeit als Koch im Studentenwerk Aachen in der Küche gezaubert hat, drapiert er heute appetitlich vor der Kamera. Schließlich weiß Schiffler ganz genau: „Das Auge isst immer mit.”
Egal ob Obst und Gemüse, auch andere Dinge des Alltags, diese Sachen verwandelt Gerd Schiffler zu Stillleben. Seine Themen der Kunstwerke sind Food und Design.
Und immer wieder ist es das Spiel mit Licht und Schatten, das Gerd Schiffler so inspiriert: Sein neuestes Projekt ist das Fotografieren in der Kirche St. Katharina in Kohlscheid. Hier experimentiert er mit dem Licht und dem Schatten, welche ihm die Kirche bietet: Das durch die bunten Fenster herein scheinende Tageslicht oder aber das Kerzenlicht lässt er mit in seine Fotografien einfließen.
Gerd Schiffler ist detailverliebt, er fängt die kleinen sakralen Gegenstände ein mit seiner Kamera, die Dinge, die man beim bloßen Betrachten der Kirche St. Katharina vielleicht gar nicht sehen würde. Bei der Nacht der offenen Kirchen entstand in ihm der Wunsch, Kirche einmal mit seinen Augen „ins rechte Licht“ zu rücken.
Seit mehr als einem halben Jahr besucht er regelmäßig mit seiner Kamera die Kirche St. Katharina in Kohlscheid. Hier setzt er den Altar und die vorhandene Architektur gekonnt in Szene, mischt Lichteffekte und Verzerrungen hinzu um den Sinn des fotografierten Objektes herauszustreichen. Der Altar der Kirche scheint auf seinen Bildern in einem leichten Nebel der Zeit zu stehen, der an den Übergang vom Leben zum Tod erinnern möchte.
2015 wird Gerd Schiffler seine „Blickwinkel“ der Öffentlichkeit in einer Ausstellung, die in der Kirche St. Katharina zu sehen sein wird, zur Verfügung stellen.
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