Bahkauv heißt eigentlich Bachkalb. Dieses Bachkallb ist ein Untier, das teils einem Bären und teils einem Büffel glich. Je nach Schilderung sieht es auch einem schuppenbedecktes Untier mit scharfen Hauern ähnlich, das einen mächtigen Schwanz und lange Krallen an den Zehen bestitzt.
Dieses Untier soll an der Wasserstelle am Büchel gehaust haben. Tagsüber war es friedlich. Aber nachts fing es an, sein Unwesen zu treiben. Der Bahkauv lauerte Betrunkenen auf und sprang auf deren Rücken und ließ sich bis vor die Haustüre tragen. Kein Flehen und kein Betteln half. Wenn aber jemand auf die Idee kam lauthals zu fluchen, dann ließ der Bahkauv von seinem Opfer ab.
Viele Frauen behaupteten damals, es sei nur eine Erfindung der Männer, um zu erklären, wo sie ihr Geld gelassen hätten. Lieber hätten sie gesagt, dass der Bahkauv es ihnen abgenommen hätte, als zuzugeben, dass sie es versoffen hätten.
Alten Überlieferungen nach, soll es aber ein verkleideter Wegelagerer oder aber auch der Torwächter gewesen ein, der da sein Unwesen trieb. Ein Schmiedemeister soll sich erfolgreich gewehrt haben, so dass der Täter enttarnt wurde.
Die heutige Brunnenskulptur, bei der das Wasser aus dem Schwanz und nicht aus dem Maul fließt, wurde von Kurt-Wolf von Borries geschaffen und 1967 aufgestellt. Die ursprüngliche Plastik von 1904 wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen.
Um den Büchel herum befand sich bis 1960 das Herz des Bädersteigs. Das Kaiserbad, vor dem das Bahkauv platziert wurde, ist schon lange aus dem Stadtbild Aachens verschwunden. Wenn man direkt vor dem Bahkauv steht und nach links schaut, kann man das Aachener Fenster sehen, welches dank seines Knicks im Giebel eine freie Sicht auf den Dom erlaubt.
Text: Elke Döbbeler + Bettina Berg