Der Karlsbrunnen (auch Marktbrunnen genannt) steht auf dem Markt, direkt vor dem Aachener Rathaus.
Der Karlsbrunnen ist der älteste aller Aachener Brunnen und steht mitten auf dem Markplatz vor dem Rathaus. Sein Vorgänger, ein gotischer Brunnen, stand seit 1334 an dieser Stelle. Der heutige Brunnen entstand in mehreren Abschnitten. Während die 2 Meter große Bronzefigur Karls des Großen 1620 in Dinant gegossen und mehrfach vergoldet wurde, wurde die sechs Tonnen schwere und 3,60 Meter breite Bronzeschale im gleichen Jahr in Aachen von den Aachener Glockengießern Franz und Peter von Trier mit Unterstützung des auswärtigen Daniel Laner (Lonner) gegossen.
Das Blausteinbecken wurde erst im Jahre 1735 von Johann Joseph Couven entworfen. 1738 ergänzte er es noch mit zwei Bronzedelphinen.
Da der Karlsbrunnen als Zierbrunnen konzipiert war, entwarf Couven 1736 zwei kleine Laufbrunnen, an denen die Aachener Bürger Wasser schöpfen konnten. Diese standen in unmittelbarer Nähe vom Karlsbrunnen. Alimentiert wurden die drei Brunnen über die so genannte Marktwasserleitung, wie u.a. auch in ihrem weiteren Verlauf die Hotmannspief mit Wasser der Pau.
Beim Einmarsch der Franzosen im Jahr 1792 wurde die Karlsstatue als Kriegsbeute nach Paris verschleppt, konnte aber durch erfolgreiche Verhandlungen des amtierenden Aachener Maire Johann Wilhelm Gottfried von Lommessem im Jahr 1804 zurück erlangt und ein Jahr später wieder feierlich aufgestellt werden.
Seit 1969 wurde für die Bronzestatue ein Duplikat geschaffen, da dem Original u.a. die Aachener Witterung zu schaffen machte. Das Original ist seitdem im Krönungssaal des Rathauses zu bewundern und auf dem Brunnen wurde das Duplikat gestellt.
Übrigens wird die Bronzeschale im Aachener Volksmund auch "Eäzekomp" (hochdt. für Erbsentopf) genannt.
Text: Elke Döbbeler + Bettina Berg