Ehrenamt ist Ehrensache - ein Leitspruch, der für viele engagierte Aachener Bürgerinnen und Bürger nicht nur bloße Worte beinhaltet. Sie lassen Taten folgen, arbeiten in ihrer freien Zeit, um anderen etwas Gutes zu tun. Freiwillig, ohne oder mit nur geringer Aufwandsentschädigung - das Ehrenamt ist für sie eine Herzensangelegenheit.
Beim Empfang zum Ehrenamtspreis 2013 durch Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp.
Seit 2012 würdigt die Stadt Aachen dieses ehrenamtliche Engagement durch die Verleihung des Aachener Ehrenamtspreises. Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Vereine wurden so auch gestern, Dienstag, 8. Januar, im Krönungssaal des Aachener Rathauses eine Einzelperson und eine Personengruppe für ihr ehrenamtliches Wirken ausgezeichnet - stellvertretend für alle ehrenamtlich engagierten Aachenerinnen und Aachener.
Als Einzelperson wurde Monika Lang mit dem Ehrenamtspreis 2013 ausgezeichnet. Über die Initiatorin der ,,Öcher Frönnde" - ein Nachbarschaftsring, der nach dem Motto ,,Gemeinsam statt einsam" Jungund Alt zusammenbringt - sagte Oberbürgermeister Marcel Philipp: ,,Als ehemalige Lehrerin und Mutter von zwei Söhnen fehlt es Frau Lang weder an den nötigen Führungsqualitäten noch an Herzenswärme - beides unverzichtbar für die beständige Motivation anderer."
Die Einzelpreisträgerin Monika Lang.
Als Seniortrainerin und aus ihrer Erfahrung mit den ,,Öcher Talenten" habe sie die ,,Öcher Frönnde" maßgeblich zu dem gemacht, was sie heute seien: ein Ort der gegenseitigen Zuwendung und des verantwortlichen Einstehens für hilfsbedürftige Menschen, die nicht mehr immer selbstverständlich durch den Einsatz der eigenen Familie im Alter begleitet werden. Die mit dem Ehrenamtspreis 2013 ausgezeichnete Gruppe sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Aachener Sonntagsfrühstücks. An jedem Sonntag richten in den Aachener Innenstadtgemeinden Frauen und Männer das Frühstück aus, welches in der Regel bis zu 80 Gäste besuchen - meist alleinstehende Obdachlose und Bedürftige. Oberbürgermeister Marcel Philipp lobte das Engagement mit den Worten: ,,Was für die meisten von uns bei jedem Sonntagsfrühstück zu Hause normal ist, wird den Gästen hier durch die ehrenamtlichen Helfer erst ermöglicht." Sie fänden dort nicht nur eine liebevoll hergerichtete Tafel, sondern auch eine freundliche Atmosphäre, in der sie sich auf Augenhöhe begegnen könnten.
Da es sich bei der ausgezeichneten Gruppe um eine besonders große von circa hundert Personen handelt, wurden nur die Stellvertreter der ehrenamtlichen Helfer in den einzelnen Gemeinden auf die Bühne gebeten. Diese waren: Irmtrude Lindenau für die Evangelische Kirchengemeinde Aachen, Marie Kuss für Heilig Kreuz, Franz-Josef Marx für St. Adalbert, Therese Esser für St. Foillan, Dominik Breuckmann für St. Jakob, Elisabeth Geusen für St. Josef, Edgar Jordans für St. Marien, Petra Flöck für St. Paul, Barbara Tröndle für St. Peter, Ludwig Brunen für die Kolpingfamilie. Außerdem: Gemeindereferent Klaus Szudra für die Citykirche und die Cityseelsorge der evangelischen und katholischen Kirche in Aachen als Koordinator des Aachener Sonntagsfrühstücks. Oberbürgermeister Marcel Philipp sagte: ,,Ihr Lohn für das, was Sie an jedem Sonntagvormittag tun, ist sicherlich das, was Ihnen Ihre Gäste direkt und ganz unmittelbar zurückgeben: ein Händedruck, ein Lächeln, ein kurzer Dank und das Wiederkommen am nächsten Sonntag."
Der Preis für die Gruppe ging an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Aachener Sonntagsfrühstücks.
Die Ausgezeichneten erhielten das Karlssiegel der Stadt Aachen sowie einen Geldbetrag von jeweils 500 Euro - dieser soll den jeweiligen Projekten der Preisträger zugute kommen und symbolisch als Anerkennung für die oft jahrelange Hilfe, Unterstützung und Anstrengung dienen. Als Vertreter der Vereine sprach in diesem Jahr der Vorsitzende des Stadtsportbundes, Bürgermeister Björn Jansen. Jansen betonte, dass die Stadt nicht dieselbe wäre ohne das selbstlose Engagement der Ehrenamtler. ,,Sie alle machen Aachen liebenswerter", richtete der Bürgermeister das Wort an die freiwilligen Helfer. Oberbürgermeister Marcel Philipp hatte die Bürgerinnen und Bürger bereits im vergangenen Jahr dazu aufgerufen, bis Ende Oktober 2012 Vorschläge für den Ehrenamtspreis 2013 zu machen. Es ist der zweite seiner Art; der erste wurde im Jahr 2012 verliehen. Die Auswahl erfolgte durch eine Jury, bestehend aus den Mitgliedern des Beirates für Vereine, Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement sowie je einem Vertreter der Ratsfraktionen.